03.05.2011

Einzelausstellung POSTTRAUMATISCHE UNTERALTUNG

Adnan Softiæ wurde 1975 in Sarajevo geboren und lebt seit 1992 in Hamburg. Er studierte an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Sein Diplom im Jahr 2004 wurde mit dem Preis für das beste Diplom der Hochschule ausgezeichnet. Im Anschluss an das Studium erhielt er eine Reihe weiterer Förderungen wie zum Beispiel: 2006 das Stipendium zur Förderung des künstlerischen und wissenschaftlichen Nachwuchses, 2007 ein Stipendium des Paul Klee Zentrums Bern, 2008 das Hamburger Arbeitsstipendium für Bildende Kunst. 2010/2011 ist er Stipendiat der Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn für Bildende Kunst.

Adnan Softiæ Schwerpunkt liegt im multimedialen Bereich: Film (Experimental- und Spielfilm), Installation, Performance und Musik. Seine Arbeiten werden in den unterschiedlichsten Institutionen und Räumen aufgeführt: Galerien, Kinos, Museen, Theatern, Clubs und Off-Räumen.

Adnan Softic: Posttraumatische Unterhaltung

Die Arbeitsweise von Softiæ ist nicht einfach zu beschreiben. Der oft ruhige Gestus paart sich mit luzider Aufmerksamkeit und einer lebendigen Geistesgegenwart. Seine Sensibilität, sein genauer Blick für Spuren, der an kleinen, scheinbar privaten oder marginalen Phänomenen die Physiognomie des Ganzen entzifferbar macht, kennzeichnet seine Film- und Video-Arbeiten. Der Alltag, den er in seinen Arbeiten thematisiert, erscheint wie von Hohlräumen unterzogen, schwebend gleichsam und fragil.

Immer wieder kommen Softiæs künstlerische Arbeiten auf die Bedrohtheit des Vertrauten und scheinbar Gesicherten zurück. Sie machen erlebbar, dass nichts garantiert ist, und darin sprechen sie von einer bestimmten "Schwere" der Situation. Aber zugleich tun diese Arbeiten das auf eine leichte, oft sogar unbeschwert scheinende Art und Weise. Ein Methodenbewusstsein, das auch mit der breiten künstlerischen Erfahrungen des Autors zu tun hat.

Mit seinen Filmen weigert er sich dem Betrachter das Gefühl der Sicherheit zu geben. Auch Regisseure besitzen keinen vollständigen Zugriff auf die Realität und das lässt er das Publikum spüren. Dass Sprache dem Überblick aller Beziehungen nicht gerecht werden kann, ist eine Grundeinsicht für die Kunstproduktion Softiæs. Er setzt sich mit seinen Arbeiten bewusst ab von der allgemeinen Spektakel-Produktion und sucht im Gegenteil nach konsequenter Entwertung von Symbolen, nach dem Erscheinen des „Noch-nicht-Dargestellten“, nach dem Verorten des
Unbekannten.

Für die Einzelausstellung POSTTRAUMATISCHE UNTERALTUNG im Kulturzentrum Wassermühle Trittau (vom 7.Mai bis 5.Juni 2011) ist eine neue Raumintervention speziell konzipiert worden. Am Tag der Eröffnung findet die Uraufführung von der Videoinstallation „Schnee von gestern“ statt.

Begleitend zur Ausstellung erscheint der Katalog „Posttraumatische Unterhaltung“, gefördert durch die Sparkassen- Kulturstiftung Stormarn der Sparkasse Holstein. Autoren der Texte sind: Sabeth Buchmann, Goesta Diercks, Luis Gal, Volko Kamensky, Hans-Joachim Lenger, Gerd Roscher, Jan Verwoert, Jons Vukorep und Frank Woerler. Kunstkritiker, Philosophen, Künstler sowie Filmemacher, die aus unterschiedlichen Perspektiven und stilistisch vielfältig geschrieben haben. Die Texte sind in deutsch und englisch.

Es begrüßt Sie Klaus Plöger, Landrat, gefolgt von der Einführung von Dr. Johannes Spallek, kultureller Geschäftsführer. Die Ausstellung ist geöffnet Samstags und Sonntags 11–18 Uhr. Vom 7.5. bis 5.6.2001. Der Eintritt ist frei. Trittauer Wassermühle, Am Mühlenteich 3, 22946 Trittau. www.kinolom.com

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