16.05.2011

Reisezeit: An den Impfschutz denken!

Sommerzeit ist Reisezeit. Zu beachten gilt, dass Urlaubsreisen oft mit besonderen gesundheitlichen Risiken verbunden sind. Daher empfiehlt das Gesundheitsamt dringend, vor Antritt einer Reise den Impfstatus zu überprüfen. Impfungen bieten den sichersten Schutz vor Infektionskrankheiten, die in fernen Ländern häufiger vorkommen als bei uns.

Angesichts der zahlreichen Masernerkrankungen in Deutschland und in Europa ist auch hier unbedingt auf ausreichenden Impfschutz zu achten. Vor allem aus Süd- und Westdeutschland wurden seit Jahresbeginn über 300 Masernfälle gemeldet, aus Südfrankreich über 2000 Fälle dieser hoch ansteckenden Infektionskrankheit.

Kinder und Jugendliche sollten zweimal gegen Masern, vorzugsweise mit einem Kombinationsimpfstoff gegen Mumps und Röteln (MMR), geimpft sein. Jugendliche und junge Erwachsene, die in ihrer Kindheit gar nicht oder nur einmal gegen Masern geimpft wurden, sollten einmalig eine Impfung erhalten. Für nach 1970 Geborene werden diese Kosten von der Krankenkasse getragen.

Bei Reisen in südliche Länder besteht die Gefahr, sich über Nahrungsmittel oder Trinkwasser mit Hepatitis A-Viren anzustecken, die eine akute Leberentzündung (Hepatitis A, Gelbsucht) verursachen. Eine andere Form der ansteckenden Gelbsucht ist die Hepatitis B, eine der häufigsten Infektionskrankheiten weltweit. Diese kann chronisch verlaufen und zu schweren Leberschäden bzw. Leberkrebs führen.

Die Viren werden über Blut oder andere Körperflüssigkeiten, z. B. bei sexuellen Kontakten, eventuell auch beim Piercen oder Tätowieren, übertragen. Für beide Hepatitisformen stehen Impfstoffe zur Verfügung, auch in Kombination. Die Hepatitis B- Impfung gehört zu den Standardimpfungen für Kinder und Jugendliche.

Beim Aufenthalt in der Natur in ausgewiesenen Risikogebieten Deutschlands wird eine Impfung gegen die von Zecken übertragene FSME (Frühsommer- Meningoenzephalitis, Hirnentzündung) empfohlen und von den Krankenkassen übernommen Dazu zählen Regionen in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen und Rheinland-Pfalz.

Aber auch in den angrenzenden Urlaubsländern sowie in Teilen Osteuropas und Skandinaviens besteht die Gefahr, sich mit dem FSME- Erreger zu infizieren, sodass auch hier ein Impfschutz zu empfehlen ist. Über die Standardimpfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten und Kinderlähmung (Polio) sollte jeder verfügen.

Allgemein gilt: Je exotischer die Reise, desto gründlicher muss die Vorbereitung sein. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt/ Ihrer Ärztin beraten und Impflücken schließen. Beratungen für spezielle Fragen bei Auslandsreisen (z. B. Malaria- Prophylaxe, Gelbfieberimpfung) führen reisemedizinisch tätige Ärzte durch.

Gern können Sie sich auch im Gesundheitsamt informieren (Frau Dr. v. Appen, Tel. 04531/ 160 319 oder / 160 393).