18.08.2011

Literaturprojekt stößt auf großes Interesse

Logo Literaturprojekt Stormarn liest ein BuchRegionalkrimi ist zurzeit Favorit

Seit einer Woche können die Stormarner darüber abstimmen, welches Buch sie im nächsten Frühjahr lesen möchten – und schon rund 100 Personen haben diese Chance gleich in den ersten sieben Tagen genutzt.

Vom 30. April bis zum 13. Mai 2012 findet in der Metropolregion Hamburg erstmals eine übergreifende Literaturaktion mit dem Titel „Der Kreis Stormarn liest ein Buch“ statt.

Bis zum 28. September 2011 kann jetzt im Internet unter www.kreis-stormarn.de/go/literatur darüber abgestimmt werden, welches Buch es sein soll.

Darüber, dass das von ihr angestoßene Literaturprojekt auf so großes Interesse stößt, freut sich die Kulturreferentin des Kreises Stormarn, Dr. Friederike Daugelat, besonders: „Die Idee, kreisweit ein Buch zu lesen, hat mich gleich gereizt. Bisher laufen in Stormarn viele tolle Kulturinitiativen unabhängig voneinander in verschiedenen Orten.

Wenn sich nun alle gemeinsam mit demselben Buch beschäftigen, kann daraus auch ein Stück Gemeinschaftsgefühl erwachsen.“ In anderen Regionen seien vergleichbare Aktionen auf Städteebene bereits gut angekommen, auf Kreisebene jedoch betrete Stormarn damit Neuland, erläutert Daugelat. „Es war daher auch eine Herausforderung, das Projekt gleich kreisweit anzulegen. Aber die große Zustimmung zeigt, dass der Gedanke offenbar richtig war.“

Als Kooperationspartner unterstützt der Reinbeker Rowohlt-Verlag die Idee: Es stehen drei Rowohlt-Neuerscheinungen zur Wahl, die bisher noch gar nicht auf dem Markt sind. „Das Angebot bietet damit reizvolle Entdeckungen für alle. Auch Vielleser haben so die Möglichkeit, neue Titel kennenzulernen“, sagt Friederike Daugelat. „Bei der Auswahl war es wichtig, drei möglichst unterschiedliche Bücher zu finden, so dass für jeden etwas dabei ist.“

Das Spektrum ist deshalb auch weit gefasst: Eugen Ruges Roman „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ bietet ein breites Deutschlandpanorama und setzt sich intelligent mit dem Niedergang des DDR-Regimes auseinander. In dem unterhaltsamen Regionalkrimi „Toter geht’s nicht“ von Dietrich Faber ermittelt Kommissar Henning Bröhmann in seinem ersten Fall – wobei ihn seine Eheprobleme meist mehr interessieren als die Suche nach dem Täter. Und mit „Painting Marlene“ hat Sabine Ludwig ein spannendes Buch über die Macht der Bilder kreiert und beschreibt dabei gleichzeitig, was es heißt, die eigene Identität zu finden und erwachsen zu werden.

Alle drei Titel werden am 28. September 2011 um 19 Uhr im Reinbeker Schloss auch öffentlich zur Abstimmung gestellt. Unter der Moderation von Rowohlt-Geschäftsführer Peter Kraus vom Cleff lesen Buchpaten ausgewählte Stellen aus den Romanen – der Künstler Dietrich von Horn aus dem Kunstkreis Bargteheide stellt z.B. „Painting Marlene“ vor, Landrat Klaus Plöger liest aus dem politischen Buch von Eugen Ruge und Kriminalhauptkommissar Wolfgang Böhrs leiht dem Regionalkrimi seine Stimme.

Zurzeit liegt das Buch „Toter geht’s nicht“ in der Gunst der Stormarner an der Spitze, gefolgt von „In Zeiten des abnehmenden Lichts“, „Painting Marlene“ belegt den dritten Platz. „Noch kann sich aber alles ändern“, meint Kulturreferentin Friederike Daugelat und empfiehlt den Stormarner Literaturfans, die Chance zu nutzen, für ihr Lieblingsbuch zu stimmen.

„Der Gewinnertitel soll ja Ausgangspunkt für weitere Aktionen sein. Neben Lesungen kann sich aus den Themen des Buches z.B. eine Ausstellung, ein Konzert oder eine Diskussionsrunde ergeben. Wer also Lust hat, auch das Begleitprogramm im nächsten Frühjahr mitzugestalten, sollte jetzt abstimmen.“

Und an junge Leser ab 10 Jahren ist bei dem Projekt ebenfalls gedacht: Außer Konkurrenz wird am 28. September im Schloss Reinbek das Kinderbuch „Volles Risiko“ von Ulli Schubert präsentiert. Buchpatin ist Schulrätin Katrin Thomas. So können auch Schulklassen im nächsten Frühling dabei sein, wenn ganz Stormarn liest.

„Der Kreis Stormarn liest ein Buch“ ist eine Initiative der Kreiskulturreferentin in Kooperation mit dem Rowohlt-Verlag, gefördert von der Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn, der Sparkassen-Stiftung Stormarn und der Stiftung Erwin Baer.