20.08.2012

Die 1. Stormarner Kirchenmusiktage widmen sich dem Thema „Übergänge“

Logo der 1. Stormarner Kirchenmusiktage 2012Neues Festival in der Metropolregion Hamburg startet im September

In der Metropolregion Hamburg gibt es ein neues Festival: Vom 14. bis zum 23. September 2012 finden im Kreis Stormarn unter der Schirmherrschaft von Kreispräsidentin Christa Zeuke zum ersten Mal die Stormarner Kirchenmusiktage statt. An zwölf Orten im ganzen Kreisgebiet (und sogar darüber hinaus) laden über fünfzig Veranstaltungen zu spannenden musikalischen Entdeckungsreisen ein.

Unter der Federführung der Kreiskulturreferentin Dr. Friederike Daugelat haben sich Kirchenmusiker in der ganzen Region von Ahrensburg bis Reinfeld, von Reinbek bis Bad Oldesloe, von Bargteheide bis Zarpen zusammengetan, um erstmals ein gemeinsames Programm zu präsentieren.

Das verbindende Thema dabei lautet „Übergänge“. Das Motto greift einerseits etwas augenzwinkernd Stormarns geografische Lage zwischen den Hansestädten Hamburg und Lübeck auf – für viele ist der Kreis damit fast klassisches Durchgangs- und Übergangsland.

Buxtehude-Chor der Peter-Paul-Kirche Bad Oldesloe
auf dem Foto: Buxtehude-Chor der Peter-Paul-Kirche Bad Oldesloe

Aber dieser Eindruck täuscht natürlich: Gerade das reichhaltige Kulturangebot macht einen Zwischenstopp lohnenswert, und die Kirchenmusiktage fordern in besonderer Weise zum Verweilen auf, denn: Das Motto „Übergänge“ spielt andererseits, und vor allem, auch auf die überraschenden Inhalte und die kreative Programmgestaltung der Kirchenmusiktage an, die Stormarn damit eine eigene Note verleihen.

Die „Übergänge“ finden sich in fast allen Konzertangeboten. Ein besonderer Akzent liegt in der spartenübergreifenden Zielsetzung des Programms: In Stormarn trifft Kirchenmusik auf Kunst und Tanz, auf Film oder Literatur. Diese vielfältigen Begegnungsflächen bieten gleichzeitig neue Perspektiven auf bekannte Stücke, etwa wenn in Bad Oldesloe Mendelssohns berühmtes Oratorium „Elias“ tänzerisch umgesetzt wird oder Stücke von Tunder und Buxtehude in Reinfeld zu einer Lesung erklingen.

In Bargteheide wird der sakrale Kirchenraum während eines Stummfilmabends zum Kino, und in Trittau und Bad Oldesloe verwandeln sich die Kirchen nicht nur in Konzert-, sondern auch in Ausstellungssäle, als Höhepunkt sogar mit der Live-Improvisation einer Künstlerin zu Orgelklängen. Inhaltlich kann ein Konzert den Wandel des Saulus zum Paulus aufgreifen, daneben gibt es immer wieder auch musikalische Übergänge in Form unterschiedlicher Stile – von Barock bis Gospel, von Renaissance bis Romantik ist alles dabei.

Ein weiterer Übergang zeigt sich in einer Stormarner Besonderheit: Der Verwaltungskreis ist nicht deckungsgleich mit den Kirchenkreisen, und so treffen auf Stormarner Boden die beiden Kirchenkreise Hamburg-Ost im Süden und Plön-Segeberg im Norden aufeinander.

Daher sind auch Gäste aus der Umgebung an den Stormarner Kirchenmusiktagen beteiligt: Kreiskantor Andreas Maurer-Büntjen reist für ein Gastspiel von Bad Segeberg in die Stormarner Kreisstadt, während sein Kollege Volkmar Zehner sich mit einem Festkonzert in seiner Gemeinde in Hamburg-Volksdorf beteiligt. Übergänge können also Verbindungen ermöglichen, auch über den Kreis hinaus.

In diesem Sinne greifen die Stormarner Kirchenmusiktage ebenso die Angebote aus der „Nacht der Kirchen“ in Hamburg auf: Bargteheide, Lütjensee, Reinbek, Trittau und Volksdorf haben für den 15. September ein spannungsvolles Abendprogramm zusammengestellt mit Saxofonklängen und einem Orgeljubiläum, mit Märchenlesungen, Cocktails, Rock und Pop.

Innenansicht der Schloßkirche Ahrensburg
auf dem Foto: Innenansicht der Schloßkirche Ahrensburg

Ein zusätzlicher Schwerpunkt der ersten Stormarner Kirchenmusiktage liegt auf der großen Zahl von Kinderangeboten. Um die Begeisterung für Musik frühzeitig und nachhaltig zu wecken, gibt es eine eigene Reihe mit Konzerten, die sich ausdrücklich an junge Besucher wenden, z.B. Orgelführungen, ein Kindermusical oder Aufführungen zum Weltkindertag.

Verbindende Klammern in diesem abwechslungsreichen Spektrum sind an den Sonntagen die musikalischen Gottesdienste, die mit besonderen Programmen in den beteiligten Kirchen gefeiert werden, und in der Woche die halbstündigen Konzerte der Orgelpunktreihe um 18 Uhr. Diese Reihe ist von herausgehobener Bedeutung: Die Evangelische Kirche Deutschland blickt bereits auf das Reformationsjubiläum 2017.

Zur Einstimmung laden während der sogenannten Lutherdekade deutschlandweit verschiedene Themen zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit Martin Luther und der Reformation ein. Das Jahr 2012 ist dem Motto „Reformation und Kirchenmusik“ gewidmet.

Die Stormarner Kirchenmusiktage beteiligen sich mit einem eigenen Beitrag an diesem Programm, denn in der Orgelpunktreihe wird jeden Tag kreisweit ein gemeinschaftlich ausgewähltes Lutherlied erklingen.

Das neue Festival will durch seine „Übergänge“ überraschende Begegnungen ermöglichen und zu ungewohnten Einsichten anregen. 10.000 Programmbroschüren sind im ganzen Kreisgebiet, in den angrenzenden Regionen und an die Tourismuszentralen verteilt worden, zusätzlich machen rund 400 Plakate auf das Angebot aufmerksam.

Alle Informationen zu den Stormarner Kirchenmusiktagen finden sich auch im Internet unter www.kreis-stormarn.de/go/kirchenmusiktage.

Die Kirchenmusiktage sind ein Projekt von „Stormarn kulturell stärken“ – einer Arbeitsgemeinschaft des Kreises Stormarn, der Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn, der Sparkassen-Stiftung Stormarn und der Bürger-Stiftung Stormarn.