12.11.2012

Gemeinsames Krisenzentrum Tierseuchen für 3 Kreise

Logo Kriesenzentrum TierseuchenLandrat Gerd Krämer, Landrätin Jutta Hartwieg und Landrat Klaus Plöger freuen sich darauf, das gemeinsame Krisenzentrum Tierseuchen ihrer Kreise am 15. November 2012 in der Kreisfeuerwehrzentrale in Bad Segeberg vor Vertretern aus betroffenen Verbänden, Behörden und der Presse vorzustellen.

Die Kreise und kreisfreien Städte haben als örtlich zuständige Tierseuchenüberwachungsbehörden jederzeit funktionsfähige, lokale Tierseuchenbekämpfungszentren zu unterhalten, um im Falle des Verdachts oder des Ausbruchs hochansteckender, anzeigepflichtiger Tierseuchen wie der Maul- und Klauenseuche und der Schweinepest eine zügige und qualifizierte Durchführung der erforderlichen Bekämpfungsmaßnahmen zu gewährleisten.

Die Kreise Herzogtum Lauenburg, Segeberg und Stormarn haben sich entschlossen die in den Kreisen vorhanden Krisenzentren Tierseuchen zu einem gemeinsamen Krisenzentrum zusammenzufügen und von einem Standort aus zu betreiben. Grundlage bildet ein öffentlich-rechtlicher Vertrag der Kreise aus dem Jahre 2009.

Grundgedanke war und ist es durch den kreisübergreifenden Einsatz des Fachpersonals und eine gute räumliche und technische Ausstattung des Krisenzentrums die Effektivität in der Bekämpfung hochansteckender Tierseuchen mit dem Ziel zu erhöhen, den volkswirtschaftlichen Schaden für die Region möglichst gering zu halten.

Erinnert sei an den letzten großen Schweinepestseuchenzug in Deutschland vor etwa 20 Jahren, von dem auch die Kreise Segeberg und Stormarn erheblich betroffen waren. Dieser hat nach Schätzung von Experten rund eine halbe Milliarde Euro an volkswirtschaftlichen Schaden u. a. durch die Tötung von Tierbeständen, Handelsrestriktionen und Vermarktungseinschränkungen von tierischen Lebensmitteln nach sich gezogen.

In den drei Kreisen werden zusammen gut 120.000 Rinder, über 400.000 Schweine und fast 1,4 Millionen Enten, Gänse und Hühner gehalten, die von entsprechenden tierartspezifischen Seuchen betroffen sein können. Die landwirtschaftliche Nutztierhaltung spielt somit keineswegs eine unbedeutende Rolle in den drei Hamburger Randkreisen.

Gleiches gilt für die direkt nachgelagerte Lebensmittelindustrie (Eier, Fleisch, Milch), die durch Gebiets- und Handelssperren auch erheblich beeinträchtigt werden kann. Die längerfristige Sperre dieser Betriebe kann existenzielle Folgen haben.

Als Standort für das gemeinsame Krisenzentrum wurde die Kreisfeuerwehrzentrale in Bad Segeberg gewählt. Gute räumliche und infrastrukturelle Voraussetzungen wie die schnelle Verkehrsanbindung an die A 20 und A 21 waren maßgebend für die Wahl des Standortes. Nach einer intensiven Planungs- und Umsetzungsphase sind mittlerweile die technischen Voraussetzungen zum Betrieb des Krisenzentrums weitgehend abgeschlossen.

Über geschützte elektronische Datenverbindungen können die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Krisenzentrum mit dem Landes- und Bundeskrisenzentrum und den drei Kreisverwaltungen unter Wahrung der datenschutzrechtlichen Belange kommunizieren. Die technischen und räumlichen Voraussetzungen im gemeinsamen Krisenzentrum sind sicherlich richtungsweisend.

Zurzeit werden die betroffenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Umgang mit Technik und Softwareanwendungen geschult. Ebenso wird durch Zusammenführung von Daten ein gemeinsames Tierseuchenhandbuch erstellt, das beim Ausbruch relevanter Tierseuchen den Ablaufplan vorgibt. Ziel ist es, an der Landeskrisenübung Maul- und Klauenseuche 2013 erstmals als gemeinsames Krisenzentrum teilzunehmen.

Am 15. November 2012 soll die Gelegenheit genutzt werden, das Zentrum vor Ort Vertretern aus Verbänden und Behörden, die im Ernstfall Berührungspunkte mit dem Krisenzentrum haben werden, sowie der Presse vorzustellen. Weitreichende Tierseuchen können nicht gegeneinander, sondern nur gemeinsam erfolgreich bekämpft werden. Die Informationsveranstaltung soll dazu beitragen, Verständnis für notwendige Maßnahmen im Seuchenfall zu wecken.