Radwandern in Stormarn:

Tour 2 - Eiszeit erleben und Obst probierenTour 2 - Eiszeit erleben und Obst probieren

Tourenlänge 36 km

Start Bad Oldesloe ÖPNV Bhf Bad Oldesloe, Haltepunkte Fresenburg und Wakendorf I PKurparkstadion, Parkhaus Königstr., Exer in Bad Oldesloe

Hinweis: Im Bereich der Sühlener Wassermühle gibt es einen etwa 1 km langen Wegeabschnitt, der sehr eng und steil ist. Hier muss ggf. das Rad geschoben werden.

Vorbei an etlichen privaten Herrenhäusern führt die Tour auf einem der längsten Obstlehrpfade Europas entlang, sowie zu Gütern und gut sortierten Hofläden. Auf der Fahrt durch die eiszeitlich geformte Hügellandschaft wechseln weite Panoramen mit verborgenen Wegen.

Zu Strand-Dreizack und Mönchen 
Vom Startpunkt in Bad Oldesloe führt die Tour zunächst über den Wolkenweher Weg. Hier liegt nördlicher Hand das Naturschutzgebiet Brennermoor (1).

Von der Trave durchflossen, wächst in diesem größten binnenländischen Salzmoor in Schleswig-Holstein eine einzigartige Pflanzenwelt, wie sie sonst nur in Küstennähe zu finden ist. Dazu gehören der Strand-Dreizack oder die Salzaster.

Über den Weg, der von Wolkenwehe durch das Brennermoor führt, lässt sich auf einem Abstecher auch das Kloster Nütschau (2) erreichen, das in seinem dreigiebelige Herrenhaus von 1577–79 heute ein Benediktinerkloster beherbergt.

Roter Herbstkalvill und Klapperapfel 
Im Bad Oldesloer Ortsteil Blumendorf ist das dortige Herrenhaus nur im Rahmen von Veranstaltungen, wie den Blumendorfer Begegnungen zugänglich.

Interessant ist ein Meilenstein (3) von 1840 mit dem dänischen Königsmonogramm von König Christian VIII, dem dänischen König als Herzog von Holstein. Der Stein steht kurz hinter dem Bahnübergang an der Straße und markierte ehemals die Chaussee von Lübeck nach Altona.

An diesem Stein beginnt der Radwanderweg auf der alten Bahntrasse (Tour 10) mit seinem Obstlehrpfad (4), auf dem die Tour weiter über Grabau nach Sülfeld führt. Hier lassen sich im Spätsommer und Herbst die unterschiedlichsten alten und neuen Obstsorten probieren, deren Namen Schilder verraten.

Faszinierend in seiner dunkelroten Farbe ist beispielsweise der Apfel »Roter Herbstkalvill«, während der »Klapperapfel« seinen Namen von den im Gehäuse zur Zeit der Reife losen Kernen hat.

Kurz vor Grabau liegt am Weg ein Findlingsgarten (4) mit Steinen, die mit den Gletschern der Eiszeiten aus Skandinavien kamen.

Der Lehr- und Erlebnispfad Grabau (4) (Tour 7) der Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn und der Sparkassen-Stiftung Stormarn gibt Einblicke in die Themen Wald und Wasser (Infotafel am Radwanderweg).

Mit Blick in die Weite 
Auf der Fahrt von Sülfeld Richtung Neverstaven liegt östlich der Strecke das Grabauer Gräberfeld (5) mit vier mächtigen mit Buchen und Eichen bestandenen Grabhügeln aus der Bronzezeit. Auch den landschaftlichen Zeugen der letzten Eiszeit begegnet man immer wieder auf der Fahrt.

So ist der Klingberg, an dem die Tour vorbeiführt, ein ehemaliger Eisumlaufberg, der in der Gletscherkunde auch als Nunatak bezeichnet wird und der einst aus den Eismassen herausragte. Von seinen 77 Metern Höhe über dem Meeresspiegel eröffnet sich eine herrliche Sicht, so dass der Aufstieg also durchaus lohnend ist.

Am Herrenhaus des Gutes Neverstaven ist der Gutspark (6), ehemals im Stil der 1920er Jahre angelegt, nach Voranmeldung zu besichtigen. Das ebenfalls private Herrenhaus Tralau ist nur aus der Ferne zu betrachten.

Von Tralau führt der Weg durch Wiese, Feld und Wald nach Neversdorf und Bebensee im Kreis Segeberg. Tief eingeschnitten liegt hier idyllisch der Neversdorfer See mit seinen Badestellen an sanft abfallenden sandigen Ufern.

Einen wunderbar weiten Blick genießt man vom Traveweg, nachdem man die Ortschaft Bebensee hinter sich gelassen hat. Der Blick schweift über eiszeitlich geformte, wellige Wiesen und Felder ins Tal der Mittleren Trave.

Kurz danach geht die Straße in einen Feldweg über, der gleich darauf entlang einem Knick in Richtung Wald ansteigt und anschließend durch den Wald hinab zur Sühlener Wassermühle (7) führt. Die heute als Wohnhaus privat genutzte Mühle schmiegt sich hier ins Travetal.

Gemüsekauf und kühles Nass 
Kartoffeln, Obst und Gemüse bietet der Hofladen Burmeister in Wakendorf I, bevor geschlängelte, heckengesäumte kleine Straßen nach Seefeld führen.

Der Hofladen des Gutes Neufresenburg hält im dazugehörigen Café eine Stärkung bereit und verkauft vom Spargel bis zum Apfel die frischen Früchte der Saison.

Kurz vor der Rückkehr nach Bad Oldesloe lockt das Freibad Poggensee mit seinem kühlen Nass.

In der Nähe informiert die Mennokate (8) über Menno Simons, den Prediger der Mennoniten. Der Überlieferung nach hat er hier im 16. Jahrhundert theologische Schriften gedruckt und auch die mächtige Linde vor dem Haus gepflanzt.

Zum Abschluss kann man die Tour in der inselartigen historischen Innenstadt (9) von Bad Oldesloe bei einer Erfrischung an ehemaligen Mühlen und am Wasser der Flüsse Trave und Beste Revue passieren oder den Ausflug mit einem Picknick im Kurpark (10) ausklingen lassen (Tour 7).