Radwandern in Stormarn:

Schild Tour 21Tour 21 - An Beken und Auen bis in den Sachsenwald

Tourenlänge 31 km

Start Glinde P Sönke-Nissen-Allee und Avenue St. Sebastien (Parkleitsystem Glinde)

Nach dem Auftakt am grünen Band entlang der Glinder Au führt die Tour sieben Kilometer auf dem Damm der ehemaligen Kreisbahn. Sprudelnde Bäche und Auen begleiten die weitere Wegstrecke bis in den Sachsenwald der Fürstenfamilie von Bismarck. Entlang der Strecke gibt es viele attraktive Möglichkeiten zur Einkehr.

Auf Dämmen und entlang von Auen 
Am Gutshaus Glinde (1) (Tour 20) startet die Tour bachaufwärts durch das grüne Band entlang der Glinder Au. Nach kurzer Fahrt ist die Glinder Kupfermühle (2) (Tour 20) erreicht, in der im Laufe der Jahrhunderte nicht nur Kupfer verarbeitet, sondern auch Tuch gewalkt und Korn gemahlen wurde.

Am Mühlenteich entlang führt ein Weg durch den Friderici-Park stadtauswärts zum Radwanderweg auf der Bahntrasse der ehemaligen »Südstormarnschen Kreisbahn« (Tour 10),wo nochmals die Glinder Au (3) gekreuzt wird.

Bis nach Papendorf steigt das Gelände der vielfältigen Knicklandschaft fast unmerklich an. In Papendorf (4) beeindrucken die aufwändig gestalteten alten Bauernhäuser. Fast am Ortsausgang ist wie in vielen anderen Dörfern Stormarns ein Ehrenmal unter einer knorrigen Eiche zu finden.

Ein idyllischer Weg verläuft in immer engeren Windungen durch die Feldmark, was den Fahrspaß herrlich steigert. Eine Reihe von Fischteichen deutet an, dass der Brunsbach erreicht ist, der kurz vor Rausdorf in die Corbek mündet.

An ihrem Talrand liegt auch der Heinrichshof, dessen weißes Gutshaus durch die Bäume schimmert. Auch an dieser Stelle gab es von 1605 bis ins 19. Jahrhundert eine Kupfermühle.

Im und am Sachsenwald 
Kurz hinter Witzhave mündet die Corbek in die Bille (5), die dort die Grenze zwischen den Kreisen Stormarn und dem Herzogtum Lauenburg und zugleich die Einfahrt in den Sachsenwald markiert.

Als wertvoller, naturnah erhaltener Lebensraum für Pflanzen und Tiere, insbesondere gefährdete Fische, ist die Bille als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Sie strömt rasch dahin und wurde deshalb früher zum Flößen von Holz genutzt.

Vermutlich um diese Nutzung nicht zu behindern, fehlen der Bille auf weiten Strecken die in Stormarn allgegenwärtigen Aufstauungen zu Mühlenteichen. Diese liegen statt dessen an ihren Zuflüssen.

Schon seit der frühen Steinzeit war diese Gegend besiedelt, was eine Vielzahl von Grabhügeln (6) im Sachsenwald belegt. Im ausgedehnten Waldgebiet erreicht man die Lindenallee, die bis nach Aumühle (7) führt. Um 1900 wurde dessen Villenkolonie als privilegierter Wohnort mit Bahnanschluss nach Hamburg geschaffen.

Die Gastronomie am Mühlenteich, das Eisenbahnmuseum (Tour 10) und das Anwesen der Fürstenfamilie von Bismarck in Friedrichsruh (8) mit seinen Museen und dem Schmetterlingsgarten bieten weitere Anreize für einen kurzen Umweg.

Über den Klingeberg zum »Negerdorf« 
Die Tour führt zurück durch den Sachsenwald und nochmals über die rasch dahinströmende Bille zum urwüchsigen Gut Schönau, wo die Fürstlich von Bismarcksche Kornbrennerei betrieben wird und auch Weihnachtsbäume und Gartenmöbel erworben werden können.

Auch Ohe selbst hat mit einem Feuerwehrmuseum, der Kirche und seinem dörflichem Charme einiges zu bieten. Am Ortsrand zeugt das Oher Gräberfeld (9) von der dichten Besiedlung während der Bronzezeit. Ein beschilderter Rundweg zu Hügelgräbern und Kultsteinen lässt die Vergangenheit lebendig werden.

Vorbei am Klingeberg mit seiner hervorragenden Aussicht, die Landmarke der Schönningstedter Mühle fest im Blick, geht es zum Bummereiweg. Dieser hoch gelegene Weg führt wieder hinein nach Glinde.

Kurz vor dem Startpunkt liegt das kurioserweise so genannte »Negerdorf« (10), sieben weiße Reetdachhäuser, in denen nach der Errichtung 1936/37 Offiziere und Beamte des nahen Heereszeugamtes lebten.

Der Volksmund gab dem denkmalgeschützten Ensemble seinen Namen, sei es wegen seines früheren schwarzblauen Tarnanstrichs oder wegen der kralähnlichen Anordnung der Gebäude.

Von hier aus sind es nur noch wenige Tritte in die Pedale bis ins Zentrum von Glinde, das viele Angebote für einen wohligen Ausklang der Tour bereithält.