Radwandern in Stormarn:

Schild Tour 22Tour 22 - Rund ums Billetal

Tourenlänge 31 km

Start S Reinbek ÖPNV S Reinbek P straßenbegleitend

Diese Tour rund um Reinbek bietet Landschaftsgenuss am malerischen Billetal und bei der Fahrt rund um den Klingeberg, der höchsten Erhebung weit und breit. Ausgedehnte Villenkolonien und das Schloß Reinbek sind weitere Höhepunkte. In der Örtlichkeit ist die Tour 22 nicht mit Wegweisern ausgeschildert.

Im Süden des dänischen Gesamtstaates 
In Reinbek startet die Runde, deren erstes Ziel das Reinbeker Schloß (1) ist. Reinbeks Ursprünge liegen in einem um 1224 gegründeten Zisterzienserinnen-Kloster, das 1529 an König Friedrich I. von Dänemark, Herzog von Holstein, verkauft wurde.

Das damals unbedeutende Reinbek zählte so auf einmal zum südlichsten Teil des Herzogtums Holstein, das Teil des dänischen Gesamtstaates war. 1572–1576 wurde das heutige Schloss im Baustil der niederländischen Renaissance von Herzog Adolf auf dem Gelände des ehemaligen Klosters erbaut.

Heute kann man im Schloss der Geschichte nachspüren. Seit 1988 dient das Schloss als Kulturzentrum der Stadt Reinbek und des Kreises Stormarn, wo sich einst und jetzt begegnen.

Die geschichtsträchtigen Innenräume sind ebenso spannend wie der Besuch einer der zahlreichen Veranstaltungen und Ausstellungen, aber auch der Genuss des malerischen Parks am Mühlenteich ist zu empfehlen.

Vom Billehang zur Villa Dobbertin 
Grüne Wohngebiete und ausgedehnte Wälder bilden eine schattige Kulisse auf der weiteren Fahrt. Hin und wieder wird der Talraum der Bille (2) gestreift, der durch den Abfluss eiszeitlichen Schmelzwassers entstanden ist.

Der kleine Fluss windet sich durch Feuchtwiesen, Röhrichte und verschiedene Waldtypen und wird gespeist von einer Vielzahl von Quellen und Bächen. Diese bilden ein feines Mosaik, das Lebensraum einer arten- und zahlreichen Flora und Fauna ist.

Es folgen einige Kilometer am Stadtrand von Hamburg und quer durch Reinbek, bis in Höhe der Schönningstedter Straße ein ausgedehntes Villenviertel erreicht wird.

Ein anschauliches Beispiel für komfortables Wohnen im Grünen ist die Villa Dobbertin (3), die 1923 für den Kaufmann Carl Joachim Heinrich Dobbertin als Landhaus umgebaut und durch einen passenden Garten ergänzt wurde.

Die weiße Fassade mit den Rundbogenfenstern und aufwändigen Fensterläden strahlt durch das Blattwerk der Parkbäume. Von der Schillerstraße aus kann ein Teil des Gartens besichtigt werden, das Haus ist privat.

Rund um den Klingeberg 
Nach kurzer Fahrt gelangt man in einen Wald, den Vorwerksbusch, wo Tafeln und Objekte über das Ökosystem Wald informieren. Herrliche Blicke ins Billetal eröffnen sich bei der Anfahrt auf das Gut Silk (4), dessen Herrenhaus bereits 1870 abgebrochen wurde und das heute einen Reitstall beherbergt.

Die geschützte Tallage lädt zum Picknick ein, bei dem man dem Treiben auf dem Hof zusehen kann. Sehr ländlich ist auch der nächste Tourenabschnitt durch hügeliges Gelände rund um den Klingeberg.

Dieser bietet, etwas abseits der Route gelegen, als höchster Punkt in der Landschaft eine ungewöhnliche Fernsicht, unter anderem auf die Schönningstedter Windmühle (5), in der ein Restaurant eingerichtet ist.

Unterhalb des »Berges« liegt Ohe, ein beschauliches Dorf mit Reetdachkaten, Feuerwehrmuseum und dem Oher Gräberfeld (6) mit seinen vielfältigen vor- und frühgeschichtlichen Zeugnissen (Tour 21).

Am Gut Schönau (7) ist der lokale Wirkungskreis der Fürstenfamilie von Bismarck erreicht. Dort ist die fürstliche Kornbrennerei beheimatet, und schon bald kommen auf der Fahrt über historisches Kopfsteinpflaster (7) die Gebäude der »Bismarckquelle« in Aumühle und eine monumentale Bismarcksäule (8) in Sichtweite.

Diese wurde ab 1899 auf Betreiben der Deutschen Studentenschaft zu Ehren von Otto von Bismarck auf dem Hammelsberg errichtet.

Der »Götterdämmerung « titulierte Entwurf des jungen, später bekannten Architekten Prof. Wilhelm Kreis (1873– 1955) sah eine Plattform auf der Turmspitze vor, in die eine Feuerschale eingebettet war, in der eine grandiose Flamme lodern sollte.

Anders als die Bismarcktürme im Lande, wie dem in der Villenkolonie Aumühle (9), diente die Säule damit nicht der schönen Aussicht, sondern war bis 1968 Ort von Zeremonien wie einer jährlichen Sonnenwendfeier.

Auf dem Rückweg nach Reinbek entlang der Bille und durch großbürgerliche Villensiedlungen bietet sich die Gelegenheit zu einem erfrischenden Bad im Tonteich. Der Tourenausklang kann in Reinbek selbst mit einem Museums- oder Cafébesuch ganz nach Belieben gestaltet werden.