Landrat Detlev von Bülow

5/1887 - 7/1894

Landrat Detlev von Bülow Detlev Wilhelm Theodor von Bülow
(*16.04.1854    †11.02.1926)
Landrat 5/1887 – 7/1894

Nach dem Studium der Rechtswissenschaften war Detlev von Bülow als Gerichtsreferendar am Oberlandesgericht Frankfurt/Oder, ab 1881 als Regierungsassessor in Potsdam tätig, ehe er 1885 zum Regierungspräsidium Schleswig wechselte.

Bülows Ernennung zum Landrat des Kreises Stormarn erfolgte im Herbst 1887. Während seiner Amtszeit wurde die neue Kreisordnung für die Provinz Schleswig-Holstein von 1888 eingeführt. Zudem engagierte er sich für die frühe Weichenstellung einer späteren sinnvollen schleswig-holsteinisch–hamburgischen Verkehrs- und Raumplanung mit Einbindung Stormarns. Ein weiteres Anliegen war die frühe Siedlungsplanung im Süden des Kreises.

Es fanden erste Überlegungen zu einer Kleinbahn zwischen Wandsbek und Trittau zur gewerblichen Förderung der Region statt, und mit Errichtung des Wasserwerks Großensee 1892 begann der Ausbau der Infrastruktur. Das Landratsamt wurde 1889 durch Zukauf eines angrenzenden Gebäudes den vermehrten Aufgaben von Verwaltung und Kreispolitik angepasst und eine Kreisbibliothek sowie ein Archiv eingerichtet.

1894 schied Bülow aus dem Amt aus und verwaltete sein ererbtes Fideikommiss Bossee. Für den Wahlkreis Wandsbek–Stormarn saß er als Mitglied der Freikonservativen Partei im Preußischen Abgeordnetenhaus (1889–1907). Von 1907 bis 1914 kehrte er als Oberpräsident der Provinz Schleswig-Holstein in den Staatsdienst zurück. Er bekleidete weitere Ämter als Königlich Preußischer Kammerherr, Wirklicher Geheimer Rat und Ehrenritter des Johanniterordens.