Landrat Dr. Constantin Bock von Wülfingen

4/1933 - 1/1937

Landrat Dr. Constantin Bock von WülfingenDr. Julius August Jobst Constantin Bock von Wülfingen
(*11.08.1885    †01.01.1954)
Landrat 4/1933 – 12/1936

Nach dem Studium der Rechtswissenschaften mit anschließender Promotion kam Constantin Bock von Wülfingen 1911 als Regierungsreferendar nach Celle, ehe er zum Regierungspräsidium in Schleswig wechselte und zum Landratsamt des Kreises Steinburg in Itzehoe abgeordnet wurde. Nach Stationen außerhalb Schleswig-Holsteins kehrte er 1924 als Regierungsrat am Landesfinanzamt in Kiel zurück.

1933 übernahm Bock von Wülfingen, inzwischen Oberregierungsrat, das Amt des Landrats des Kreises Stormarn in Wandsbek. Obgleich bereits seit 1934 Mitglied in der SA, trat der zuvor der konservativen Deutsch-Nationalen Partei (DNP) nahestehende Landrat erst 1937 in die NSDAP ein. 1938 erfolgte seine Aufnahme in die SS.

In seine Amtszeit fielen im Juli 1933 die Auflösung des Kreistags als kommunales Selbstverwaltungsorgan und die Zuständigkeit des Landrats als unterste Instanz der Landespolizeibehörde während der frühen Verhaftungswellen von NS-Gegnern. Zugleich war sie geprägt von Auseinandersetzungen mit der NSDAP-Kreisleitung in Bad Oldesloe.

Er erkannte die Bedeutung Hamburgs für den wirtschaftsstarken Süden Stormarns und setzte sich für den Verbleib der Kreisverwaltung in Wandsbek ein. Ende 1936 wurde er, auch aufgrund seiner problematischen Finanzpolitik für den Kreis, in den einstweiligen Ruhestand versetzt.

1937 wechselte Bock von Wülfingen in den Hamburger Verwaltungsdienst und 1940 als Regierungsvizepräsident in die Staatsverwaltung des Reichsstatthalters, wo er an der Umsetzung des Groß-Hamburg-Gesetzes mitarbeitete. 1945 trat er in den Ruhestand und ließ sich auf seinem Rittergut Bockerode nieder.