Landrat Joachim von Bonin

7/1894 - 11/1918

Landrat Joachim von BoninJoachim Heinrich Wilhelm Max von Bonin
(*26.09.1857    †17.01.1921)
Landrat 7/1894 – 11/1918

Nach dem Studium der Rechtswissenschaften war Joachim von Bonin als Referendar von 1884 bis 1886 in Köslin tätig, ehe er 1889 als Assessor an das Regierungspräsidium in Schleswig kam. 1890 wurde er zum Landrat des nordschleswigschen Kreises Apenrade ernannt.

1894 wechselte Bonin als Landrat zum Kreis Stormarn. In seine fast 25-jährige Amtszeit fielen wichtige Entscheidungen, die die strukturelle und gewerbliche Entwicklung des Kreises nachhaltig beeinflussten. 1901 schied die Stadt Wandsbek mit fast einem Drittel der Kreisbevölkerung aus dem Kreisverband aus. Dennoch konnten Kreisverwaltung und Infrastruktur modernisiert und ausgebaut werden.

Bonin sprach sich früh gegen eine Verlegung der Verwaltung in das Kreisgebiet aus, und 1911/12 entstand ein neues Kreishaus neben dem Landratsamt. Der zunehmenden Industrialisierung und dem Ausbau der Straßen begegnete er mit einem Wege- und Wiesenbauamt. Zugleich engagierte er sich für den Ausbau des Eisenbahnnetzes. 1907 band die Südstormarnsche Kreisbahn den Süden des Kreises verkehrstechnisch an Hamburg an.

Mit der Überlandleitung des Kreises Stormarn schuf sich der Kreis 1913 ein eigenes Stromversorgungsnetz und mit der Sparkasse des Kreises Stormarn zeitgleich ein finanzkräftiges Geldinstitut für Kommunalkredite und Arbeiterwohnungsbau. Während des Ersten Weltkriegs (1914–1918) war das Landratsamt für die Kriegsbewirtschaftung des Kreises zuständig und übernahm mit Errichtung des Kreiswohlfahrtsamtes 1918 verstärkt vorsorgende, fürsorgende und soziale Verantwortung für die Einwohner.

Als Mitglied der Freikonservativen Partei saß Bonin im Preußischen Abgeordnetenhaus (1907–1918). Im November 1918 wurde er vom Hamburger Arbeiter- und Soldatenrat abgesetzt. Er zog sich nach Köslin zurück, wo er als Regierungsrat für die Schulabteilung tätig war.