Landrat Karl von Lamprecht

8/1942 - 6/1943

Karl von Lamprecht
(*03.10.1891    †21.04.1960)
Landrat 8/1942 - 6/1943 (vertretungsweise)

Karl von Lamprecht wurde zunächst von einem Hauslehrer unterrichtet, ehe er von 1899 bis 1903 das Realgymnasium zu Grünberg in Schlesien besuchte. Danach wechselte er an das Königliche Friedrichs-Gymnasium in Frankfurt an der Oder, das er 1912 mit dem Abitur verließ. Er studierte Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten München, Berlin und Kiel. Nach seinem Kriegseinsatz schloss er sein Studium, das er ab 1919 an der Universität Münster fortgesetzt hatte, im selben Jahr mit der Ersten juristischen Staatsprüfung ab. Danach ging er als Referendar an das Amtsgericht Crossen an der Oder in Schlesien. 1920 erfolgte der Wechsel an das Regierungspräsidium in Hannover, wo er 1922 die Große Staatsprüfung ablegte.

Karl von Lamprecht war bis 1925 als Regierungsassessor am Landratsamt Harburg, der Bezirksregierung Schleswig sowie beim Oberpräsidenten in Kiel tätig. Als Regierungsrat blieb er anschließend bis 1933 am Regierungspräsidium in Schleswig und wurde dann als Landrat des Kreises Husum eingesetzt. 1936 erfolgte seine Ernennung zum Landrat des Kreises Steinburg. Für zehn Monate verwaltete er während des Zweiten Weltkriegs kommissarisch den Kreis Stormarn. 1945 erfolgte seine Amtsenthebung, 1947 seine Pensionierung.

Karl von Lamprecht, Sohn eines Regierungsrats, genoss eine christliche Erziehung. 1912–1913 leistete er seinen Militärdienst beim Preußischen Garde-Schützen-Bataillon in Groß-Lichterfelde bei Berlin, mit dem er später im Ersten Weltkrieg als Adjutant eingezogen wurde.

Lamprecht engagierte sich seit 1912 in der Konservativen Partei, der späteren Deutschnationalen Volkspartei (DNVP), die er 1932 verließ. 1933 trat er in die NSDAP ein und war Mitglied weiterer NS-Organisationen.

Lamprecht heiratete am 15.02.1927 die Tochter eines Rittergutsbesitzers bei Gettorf. Das Paar hatte zwei Kinder. Von seinem Schwiegervater übernahm er später die private Verwaltung zweier Güter, Gut Rosenkrantz und Gut Rathmannsdorf.

Vom 12.08.1942 bis zum Juni 1943 war Lamprecht als kommissarischer Landrat des Kreises Stormarn in Wandsbek für den kriegsbedingt zur Wehrmacht abgeordneten Rolf Breusing eingesetzt. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er wegen seiner NSDAP-Mitgliedschaft seines Amtes als Landrat des Kreises Steinburg enthoben und zunächst aus dem Staatsdienst entlassen. Nach seiner teilweisen Entlastung konnte er 1947 wieder zurückkehren, ließ sich jedoch schwer erkrankt pensionieren. Später zog er sich auf Gut Rathmannsdorf bei Kiel zurück, wo er verstarb.