Landrat Wilhelm von Levetzau

3/1867 - 6/1880

Landrat Wilhelm von LevetzauWilhelm Friedrich Ludwig Theodor von Levetzau
(*08.04.1821    †22.05.1888)
Landrat 3/1868 – 6/1880

Nach dem Studium der Rechtswissenschaften trat Wilhelm von Levetzau als Kanzlist im Kabinett des Königs Christian VIII. und als Referendar in der Rentekammer in Kopenhagen (1846-1850) in dänische Dienste ein. In den Herzogtümern wurde er zunächst als Hardesvogt im Amt Flensburg und dann als Amtmann in den Ämtern Neumünster (1852-1857) und Steinburg (1857-1865) tätig. 1856 wurde ihm der Titel eines Kammerherrn verliehen.

Anfang 1866 wechselte Levetzau als Amtmann der drei stormarnschen Ämter Trittau, Reinbek und Tremsbüttel an den Amtssitz im Schloss Reinbek. Nach der Annektierung der Herzogtümer Schleswig und Holstein durch Preußen 1867 wurde er im März 1868 zum ersten Landrat des neu entstandenen Landkreises Stormarn ernannt.

Seine vordringlichste Aufgabe bestand in der Bewältigung der vielfältigen Veränderungen der Verwaltung, die mit der Eingliederung nach Preußen einhergin­gen. So verantwortete er die Erhebung von Steuern und hatte die Kommunalauf­sicht, Schulaufsicht und Oberaufsicht über die Polizeiverwaltung inne. Durch die Einführung der Allgemeinen Wehrpflicht war er mit der Einberufung anlässlich des Deutsch-Französischen Krieges (1870/71) befasst.

Zur schnellen Verbreitung der neuen Vorschriften und amtlichen Bekanntmachungen unter der Bevölkerung initiierte Levetzau bereits 1869 das Kreisblatt für Stormarn. Mit Verlegung des Land­ratssitzes 1873 in das aufstrebende Wandsbek wurde erstmals der wirtschaftlichen Entwicklung der Kommunen im Süden des Kreises Rechnung getragen.

Levetzau kandidierte 1867 und 1876 als Mitglied der Konservativen Partei für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1880 wurde er in den Ruhestand versetzt.