Radwandern in Stormarn:

Tour 6 - Alleen, Moor und BaumgestaltenTour 6 - Alleen, Moor und Baumgestalten

Tourenlänge 30 km

Start Bargteheide ÖPNV Bhf Bargteheide P Hamburger Straße 1 in Bargteheide, neben Restaurant Utspann

Zu den Lindenalleen von Jersbek, auf den baumgerahmten Dorfanger von Bargfeld- Stegen und zu den Obstbaumreihen an einer ehemaligen Bahntrasse führt die Tour. Außerdem fährt man durch weite Moorgebiete und zu urigen Bäumen.

Zu Eiskellern, Alleen und Schlüsselblumen 
Von Bargteheide geht es auf gerader Strecke zunächst nach Jersbek. Am Ortseingang liegt hier noch vor der Einfahrt zum Gut (1) der Eiskeller an der gegenüberliegenden Straßenseite. Ehemals war dies die mit dem Eis der Gutsgewässer gekühlte Vorratskammer des Gutes.

Die beeindruckenden Alleen in Jersbek stammen aus der Barockzeit, als Bendix von Ahlefeldt (1678–1757) ab 1726 seinen schon bald weithin bekannten prunkvollen Barockgarten anlegte (Tour 12). Von Hamburg kommend geleitete damals wie heute eine fast 800 Meter lange vierreihige Lindenallee die Gäste zum Eingang des Jersbeker Gartens am Torhaus (1678) mit einem kreisrunden Vorplatz.

Ausgangspunkt der barocken Gartengestaltung war aber nicht das Herrenhaus, sondern ein heute fehlendes prunkvolles Gartenhaus (1738/39). Das barocke Parterre war einst kunstvoll mit muschelförmigen Beeten und Wasserspielen, vergoldeten Götterstatuen, Vasen und kostbaren Kübelpflanzen komponiert und von Alleen gerahmt.

Als der Garten im 19. Jahrhundert zu einem landschaftlichen Park umgestaltet wurde, blieben die Alleen und das Hauptwegenetz erhalten. Heute überzieht im späten April ein Meer von Schlüsselblumen das Rasenmittelstück der Hauptallee mit zartem Gelb.

Durch das Moorland und zu Friedenseichen 
Über die 1740 gepflanzte vierreihige Lindenallee und die Straße »Lange Reihe« und vorbei am Naturschutzgebiet Duvenstedter Brook (2) (Tour 11) fährt man durch beschauliche Landschaft nach Bargfeld-Stegen und zum dortigen baumgerahmten Dorfanger (3), der etwas abseits der eigentlichen Route liegt, aber sehr sehenswert ist (Tour 5).

Unter anderem findet man hier eine Friedenseiche, die 1871 zum Ende des Deutsch-Französischen Krieges gepflanzt wurde. Bald nach Bargfeld-Stegen öffnet sich hinter Bornhorst die weite Landschaft am Rand des Naturschutzgebietes Nienwohlder Moor (4) (Tour 5).

Über die Alte Alster und durch Wiesenauen führt der Weg mit schönem Ausblick auf die Ausläufer des Moores. Als nährstoffarmes, saures Hochmoor wird es nur aus Niederschlägen gespeist und beherbergt eine an diese extremen Bedingungen angepasste Pflanzenwelt.

Besuch bei alten Buchen 
Ab Sülfeld mit seiner sehenswerten alten Kirche verläuft die Tour ein kurzes Stück des Weges auf einer alten Eisenbahntrasse mit einem der längsten Obstlehrpfade (5) ( Tour 2) Europas.

Das Naturerlebnis Grabau (5) ist mit seinem Lehr- und Erlebnispfad eine Rast wert. Die ehemalige Kleinbahnstrecke bestand von 1897 bis 1973 (Tour 10). Zwei knorrige alte Baumstümpfe sind die Reste einst prachtvoller Buchen, die bis vor kurzem zwischen Sülfeld und Grabau den Radwanderweg beschatteten.

Durch den Grabauer Forst geht es auf und ab über Floggensee und durch hübsche Haselund Holunderhohlwege nach Fischbek mit seinem Dorfplatz (6) (Tour 7). Zurück in Bargteheide gibt es einen mächtigen, mit alten Buchen bestandenen Grabhügel (7) zu entdecken. Der unter Denkmalschutz stehende Hügel stammt aus der Bronzezeit (ca. 1800–500 v. Chr.).

Damals wurden die Verstorbenen in Baumsärgen bestattet, die man mit einem Steinschutz versah und überhügelte. Der urige Baumbestand ist schon weit über 100 Jahre alt, doch im Vergleich zu den Gräbern noch sehr jung. Interessant ist in Bargteheide auch die Sprachdusche (8) (Tour 7), ein von der Kulturstiftung der Sparkasse gefördertes Projekt, aus der am Stadtteich wasserreiche Worte fließen.

Im Bargteheider Heimatmuseum gibt es eine orts- und volkskundliche Sammlung zu sehen, die auch die Vor- und Frühgeschichte umfasst. Das Museum ist sonntags von 16–18 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet.