Neubau Integrierte Regionalleitstelle Süd (IRLS)
Der Kreis Stormarn baut für die Sicherheit von etwa 670.000 Menschen zwischen Elbe und Fehmarnbelt
Der Kreis Stormarn baut in Bad Oldesloe eine neue Integrierte Regionalleitstelle Süd (IRLS).
Ende 2023 soll das knapp 30 Millionen Euro teure Projekt an der Teichkoppel in Bad Oldesloe baulich fertiggestellt sein, sodass die neue Leitstelle in 2024 Ihren Betrieb am neuen Standort aufnehmen kann.
Die IRLS Süd
Die Integrierte Regionalleitstelle Süd (IRLS Süd) ging 2006 aus der Zusammenlegung der Kreisleitstellen Stormarn und Herzogtum Lauenburg hervor. Seit 2013 zählt der Kreis Ostholstein ebenfalls zum Versorgungsbereich der IRLS Süd.
Die IRLS Süd ist die Einsatzleitzentrale für die Notrufe 112 aus den Kreisen Stormarn, Herzogtum-Lauenburg und Ostholstein mit ca. 670.000 Einwohnern. In den Sommermonaten steigt die Zahl auf über 1 Millionen Menschen, die in der Region Urlaub machen.
Die IRLS Süd arbeitet an 365 Tagen im Jahr im 24-Stunden-Betrieb und bearbeitet jährlich ca. 170.000 eingehende Anrufe. Die IRLS Süd ist derzeit im Verwaltungskomplex an der Mommsenstraße in Bad Oldesloe untergebracht.
Anfangsphase des Projekts
Um den stetig steigenden räumlichen und technischen Anforderungen an Rettungsleitstellen gerecht werden zu können, wurde Ende 2016 vom Sozial- und Gesundheitsausschuss des Kreises Stormarn der grundsätzliche Bedarf für einen Neubau für die IRLS Süd anerkannt.
In der Folge wurden zunächst grundsätzliche Fragen zum Standort, zu eventuellen Kooperationen mit Dritten sowie ein Raumprogramm erstellt.
Als Standort wurde ein Grundstück an der Teichkoppel in Bad Oldesloe (B-Plangebiet 86) ausgewählt.
Im 3. Quartal 2019 begannen dann die konkreten Planungen für das Bauvorhaben, die mit mehreren Nutzer-Workshops starteten.
Der geplante Neubau
Die Neubauplanungen wurden vom Wirtschafts-, Planungs- und Bauausschuss des Kreises Stormarn im August 2020 im Vorentwurfs- sowie im August 2021 im Entwurfsstadium genehmigt, im Anschluss daran wurde die Baugenehmigung durch die Stadt Bad Oldesloe erteilt.
Der geplante Neubau selbst stellt ein hochtechnisiertes, modernes und nachhaltiges Gebäude dar.
Um die durchgehende Erreichbarkeit und Betrieb der Leitstelle gewährleisten zu können, wurde sich besonders mit dem Thema Ausfallsicherheit befasst.
Als Folge dessen werden die meisten technischen Einrichtungen redundant vorgehalten, um auch im Störfall/Wartungsfall den Betrieb uneingeschränkt aufrechterhalten zu können. Dies betrifft neben Anlagen der Gebäudetechnik vor allem auch die IT-Technik zum Betrieb der Leitstelle.
Dem Thema Energieeffizienz und Nachhaltigkeit wurde ebenfalls besonderes Augenmerk geschenkt.
Das Gebäude soll nach den Vorgaben der deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) mit dem Goldstatus zertifiziert werden. Es wird im Wesentlichen mit Erdwärme temperiert und verfügt über eine rd. 100 kWp PV-Anlage auf dem Dach.
Herzstück des Neubaus ist der dreigliedrige Leitstellenbetriebsraum mit seinen 17 Einsatzleittischen (ELT), an welchen die Disponenten die Anrufe der 112 entgegen nehmen können.
In dem Raum herrscht 24/7-Betrieb und es werden viele Gespräche und Telefonate geführt, wobei die Disponenten zeitgleich Informationen von mehreren Monitoren verarbeiten müssen.
Der Raum ist daher durch die zugehörigen Anforderungen der Arbeitsergonomie und raumgreifenden Einsatzleittische das zentrale Element der Gebäudeplanungen. Für die Zukunftsfähigkeit des Leitstellenneubaus verfügt der Raum zudem über eine Erweiterbarkeit um bis zu 8 weitere Einsatzleittischen.
Zudem umfasst das Gebäude Lageräume in denen z.B. auftretende Großschadensereignisse gemeinsam mit externen Beratern wie Polizei, Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst behandelt werden können, ohne dabei den normalen Betrieb der Leitstelle zu stören.
Weiterhin sind neben üblichen Funktions- und Sozialräumen, Büros für die Verwaltung und Systemadministration der Leitstelle mit insgesamt 23 Arbeitsplätzen, sowie unterstützend für den Leitstellenbetriebsraum 2 Arbeitsplätze für den Telenotarzt, vorgesehen.
Eckdaten des Projekts
Grundstücksgröße | 8.742 m² (inkl. Erschließungsweg) |
Überbaute Grundfläche Gebäude | 1.572 m² (nur Leitstellengebäude) |
Geschossflächen | |
a) Brutto-Grundflächen (BGF) | 3.275 m² |
b) Netto-Raumflächen (NRF) | 2.789 m² (EG: 1.337 m², OG: 1.452 m²) |
Anzahl Stellplätze (Pkw) | 30 |
Anzahl Disponentenplätze / ELT | 17 (weitere 8 als Ausbaureserve) |
Anzahl Büroarbeitsplätze | 25 (hiervon 2 für Telenotarzt) |
Anzahl Arbeitsplätze Lageräume | 29 |
Bautagebuch
Auf der Internetseite der IRLS wird ein "Bautagebuch" geführt, in dem in regelmäßigen Abständen über die Entwicklung des Neubaus der IRLS berichtet wird.
Pressemeldungen
Verborgener Text
Die derzeitige Leitstelle im Hochaus an der Mommsenstraße ist über die Jahre gewachsen, konnte aber räumlich nicht mit den gestiegenen Anforderungen mithalten. 2004 ist aus der früheren Kreisleitstelle ein Gemeinschaftsprojekt der Kreise Herzogtum Lauenburg, Osthostein und Stormarn entstanden: die Integrierte Regionalleitstelle Süd - IRLS.
Die IRLS ist für den Bereich von der Elbe bis zur dänischen Grenze am Fehmarnbelt zuständig. In diesen drei Kreisen leben 650.000 Menschen. In den Sommermonaten kommen noch etwa 1 Millionen Menschen hinzu, die in der Region Urlaub machen.
Der Grundsatzbeschluß für den Neubau der IRLS fiel bereits am 19. September 2016 mit dem
- Beschluß des Sozial- und Gesundheitsausschusses (PDF, 1 MB)
In mehreren Workshops wurden anschließend die Anforderungen definiert, auf deren Basis ein spezialisiertes Planungsbüro - Trapez Architektur, Hamburg - entsprechende Entwürfe erstellte.
Im Sozial- und Gesundheitsausschuß wurde am 11. August 2020 dem
- Vorentwurf August 2020 (PDF, 5,2 MB)
zugestimmt und die Verwaltung mit der Umsetzung beauftragt.
Ein Jahr später, am 2. August 2021 genehmigte der Sozial- und Gesundheitsausschuß den
- Entwurf August 2021 (PDF, 9,2 MB)
Die örtliche Presse begleitete diesen Meilenstein:
- Hamburger Abendblatt (PDF, 0,2 MB)
- Lübecker Nachrichten (PDF, 0,8 MB)
- Stormarner Tageblatt (PDF, 0,6 MB)
Als Standort der neuen Leitstelle ist im Gewerbegebiet Süd, im Bereich der Straßen Düpenau und Teichkoppel in Bad Oldesloe ein Gelände ausgewählt worden. Dort wird im Dezember 2021 mit den Bauvorbereitungsmaßnahmen begonnen. In 2024 soll die neue Leistelle in Betrieb gehen.