29.09.2016

„Aber die Geschichte ist immer in uns …“ Kriegserinnerungen und Pflege

Logo Pflegestützpunkt im Kreis StormarnEine gemeinsame Veranstaltung des PflegeNotTelefons Schleswig-Holstein und des Pflegestützpunktes im Kreis Stormarn

Donnerstag, 6. Oktober 2016, 15.00 – ca. 17.00 h
Kreisverwaltung Stormarn
Mommsenstraße 13, 23843 Bad Oldesloe

Viele der Menschen, die jetzt pflegebedürftig sind oder werden, gehören der Generation der sogenannten „Kriegskinder“ an, geboren ab 1935 bis in die 40er Jahre. Sie sind im 2. Weltkrieg aufgewachsen und wurden mit oft lebensbedrohlichen oder lebensverändernden Erlebnissen konfrontiert: Ab 1939 Bombennächte und Verlust; Flucht und Vertreibung in den 40er Jahren.

Logo PflegeNotTelefonEs gab aber ebenso das Gefühl, wieder in Sicherheit zu sein, oder die Erkenntnis, in Schleswig-Holstein eine neue Heimat gefunden zu haben. Nicht alle Menschen haben traumatisierende Erfahrungen gemacht, aber alle haben in Zeiten gelebt, die besondere Anforderungen an das Leben und auch an das Zusammenleben gestellt haben.

Doch was haben Kriegserinnerungen mit der Pflege zu tun?

Der Alltag in der Pflege zeigt, dass die Erinnerungen an die Kriegszeit sich nicht einfach ausblenden lassen. Was in den Zeiten des „Ärmel-Hochkrempelns“ nicht aufgearbeitet wurde, findet im Alter immer öfter den Weg zurück ins Bewusstsein.

Gerade bei den Menschen, die zunehmend unter einer Demenz leiden oder auch bei denjenigen, die Verluste zu verkraften haben oder selbst im Sterben liegen, entwickeln sich Gemütszustände, die aus eigener Kraft nur schwer überwunden werden können. Pflegekräfte oder pflegende Angehörige begegnen auf der anderen Seite Situationen, die nicht immer allein mit pflegewissenschaftlichen Ansätzen gelöst werden können.

PD Dr. med. Reinhard Lindner, Oberarzt für Gerontopsychosomatik und Alterspsychotherapie an der Medizinisch-Geriatrischen Klinik Albertinen-Haus, Hamburg und ehemaliger Leiter des Therapie-Zentrums für Suizidgefährdete am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf beschäftigt sich seit Jahren mit den Auswirkungen von Kriegstraumata.

Er wird im Rahmen des Vortrages die grundlegenden Aspekte der Arbeit mit traumatisierten Menschen erläutern, die Zusammenhänge zum Pflegealltag herstellen und Ansätze zur Unterstützung und Hilfe aufzeigen.

Veranstaltungsort:
Kreisverwaltung Stormarn
Kreistagssitzungssaal
Mommsenstraße 13, 23843 Bad Oldesloe
Freier Eintritt - um Anmeldung bei einer der folgenden Kontaktadressen wird gebeten.

Pflegestützpunkt im Kreis Stormarn
Mommsenstraße 13, 23843 Bad Oldesloe
Tel. 04531/1601544
b.barkmann@kreis-stormarn.de
www.kreis-stormarn.de/go/pflegestuetzpunkt

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