20.11.2023

Aktionswoche „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ im Kreis Stormarn beginnt

Veranstaltungen rund um den 25. November 2023 dem internationalen Tag: „Nein zu Gewalt an Frauen“

Mit dieser Tüte gehen nicht nur Brötchen mit nach Hause, sondern auch eine wichtige Botschaft: Wer Gewalt erlebt, soll Hilfe bekommen. Zum 20. Mal jährt sich die Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“. Den Startschuss dazu gab jetzt Landesministerin Aminata Touré in der Pinneberger Fußgängerzone.

Auch in Stormarn werden in Reinbek, Trittau und Bad Oldesloe Brötchentüten verteilt und es finden viele andere Aktionen im gesamten November dazu statt (Aktionsübersicht im Anhang).

In der Woche vom 20. bis zum 25. November werden in ganz Schleswig-Holstein Brötchentüten mit dem Hinweis auf die Telefonnummer des Hilfetelefons über die Ladentheken von Innungsbäckereien gehen.

38 Betriebe beteiligen sich, 306.000 Aktionstüten sind mit der Nummer des „Hilfetelefons Gewalt gegen Frauen“ bedruckt. Diese lautet: 116 016.

„Häusliche Gewalt und Gewalt in Partnerschaften sind leider weiterhin aktuelle Themen“, sagt Aminata Touré, Ministerin für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung in Schleswig-Holstein. „Die Dunkelziffer ist hoch – auch weil die Hürde für Betroffene oft hoch ist, sich Hilfe zu suchen.

Gewalt an Frauen ist in keiner Weise tolerierbar. Darüber müssen wir reden. Daher ist die Aktion ‚Gewalt kommt nicht in die Tüte´ unglaublich wichtig: Sie schafft notwendige Aufmerksamkeit und der Anruf beim Hilfetelefon kann ein erster wichtiger Schritt sein, um Gewaltstrukturen in Beziehungen aufzulösen.“

Laut aktuellen Zahlen des Bundeskriminalamts wird fast alle zwei Minuten in Deutschland ein Mensch Opfer von Häuslicher Gewalt. Jede Stunde werden mehr als 14 Frauen Opfer von Partnerschaftsgewalt.

Beinahe jeden Tag versucht ein Partner oder Ex-Partner, eine Frau zu töten. Im Jahr 2022 gab es im Kreis Stormarn 324 Fälle, davon 252 Frauen, von Partnerschaftlicher Gewalt, die polizeilich angezeigt worden sind, leider erneut mehr als im Jahr davor.

Die Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ ist eine gemeinsame Initiative der Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten in Schleswig-Holstein, des Landesinnungsverbandes des Bäckerhandwerks Schleswig-Holstein, der Bündnisse gegen Gewalt und des KIK-Netzwerks in Schleswig-Holstein.

KIK steht für Kooperation und Intervention gegen häusliche Gewalt. Zusätzlich zu den Bäckereien werden während der Aktionswoche die Brötchentüten auch auf Wochenmärkte, in Verwaltungen oder Fußgängerzonen verteilt.

Dirk Baumgarten, Landesinnungsmeister des Landesinnungsverbandes des Bäckereihandwerks in Schleswig-Holstein: „Wir freuen uns, dass wir zum 20. Mal wiederum die Unterstützung aus den Reihen unserer Handwerksbäckereien erhalten haben.

Die Aktionstüte mit der Nummer des Hilfetelefons wird in den Bäckereien im gesamten Bundesland zu finden sein und wir hoffen, damit unseren Teil dazu beizutragen, dieses wichtige Thema transparenter und den Betroffenen Mut zu machen.“

Das Hilfetelefon ist anonym und kostenfrei. Außer den von Gewalt betroffenen Frauen können sich dort auch Personen aus dem Umfeld melden, die helfen wollen, aber nicht wissen, wie.

Veranstaltungesübersicht als Download (PDF)