Der innovative Kulturpreis wird verliehen an das Kreativ-Duo Dr. Barbara Kranz-Zwerger aus Ahrensburg und Patricia Royo aus Grönwohld
Zum dritten Mal wird der „Kulturfonds Stormarn - der innovative Kulturpreis“ vergeben. Das diesjährige Gewinnerprojekt verknüpft die „17 Ziele für nachhaltigen Entwicklung“ mit Veranstaltungen zu historischer Bildung.
Im Rahmen des Projekts soll eine Handreichung für Kulturschaffende und Interessierte entstehen. Das Projekt „Ein Nistkasten für nachhaltige Ideen - Sammeln - Entwickeln – Weitergeben“ bietet ein Rahmen zum Ausprobieren und Erproben von Nachhaltigkeitszielen im kulturellen Kontext.
Interessierte können anhand von Experimenten und künstlerischen Angeboten zu vielfältigen Themen wie zum Beispiel ressourcenschonendes Miteinander Leben, Wasserkreislauf, Pflanzen und ihre Bedeutung für Mensch und Tier ausprobieren und auseinandersetzen.
Die Alte Drahtmühle dient dabei als Versuchsort an dem sich Besuchenden mit nachhaltigen Ideen mit der Methodik der kulturellen Bildung auseinandersetzen können.
Preisträgerinnen sind die Kulturvermittlerin Patricia Royo aus der Drahtmühle in Grönwohld und die Natur- und Umweltpädagogin Dr. Barbara Kranz-Zwerger mit ihrem Versuchslabor Höhle der Wunder aus Ahrensburg.
„Wir freuen uns sehr, dass der neue Kulturausschuss des Kreises in seiner ersten Sitzung die Entscheidung der Jury befürwortet hat“, so Kreiskulturreferentin Tanja Lütje. „So kann der Kulturfonds weiterhin Kulturschaffenden und Kreativen einen experimentellen Raum bieten, um auf aktuelle Prozesse und Ereignisse innerhalb der Gesellschaft zu agieren.“
Bewerben konnten sich Kulturschaffende und Kreative aus dem Kreis Stormarn mit ihren innovativen Ideen zum Thema Nachhaltigkeit. Der Kulturfonds wird vom Kreis Stormarn mit 10.000 € gefördert.
Fragen und Aufgaben, die die Gesellschaft zu meistern hat, sind nach Ansicht der Preisträgerinnen nur interdisziplinär und gemeinsam zu lösen. Daher wirkt das diesjährige Gewinnerinnenduo im Kollektiv zum ersten Mal miteinander. Als Kreative verschiedener Professionen können sie ihre jeweiligen Expertisen einbringen und Neues entstehen lassen.
„Die Drahtmühle ist der perfekte Ort um unseren „Nistkasten“ zu testen. Die Besuchenden und die Freunde der Drahtmühle bilden ein breites Spektrum der Gesellschaft ab, daher ist es leicht möglich unsere gesammelten Ideen auf Publikumswirksamkeit zu testen“, so die Leiterin der Alten Drahtmühle Patricia Royo.
„Historische Gebäude als Standort locken automatisch Besuchende und Interessierte an, Angebote zum Thema Nachhaltigkeit können in Kombination mit dem Besuch gekoppelt werden“, ergänzt Dr. Barbara Kranz-Zwerger.
Die beiden Kulturschaffenden bieten kreative Möglichkeiten an, die verschiedenen Nachhaltigkeitsziele sichtbar zu machen.
Die „17 Ziele der nachhaltigen Entwicklung (eng. Sustainable Devevelopment Goals, kurz SDGs) wurde auf der Generalversammlung der Vereinten Nationen im September 2015 durch die 193 Mitgliedsstaaten beschlossen um die Herausforderungen der postmodernen Gesellschaft nachhaltig zu bewältigen.
Die Alte Drahtmühle in Grönwohld als Raum des Experimentierens
Die Alte Drahtmühle in Grönwohld ist eines der ältesten Industriegebäude Schleswig-Holsteins. Seit Anfang des 17. Jahrhunderts diente sie als Herstellungsort für Kupferstifte zum Schiffsbau. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde die Mühle schließlich für die Herstellung von Papier und Pappe genutzt.
Als privates Gebäude öffnet die Drahtmühle ihre Türen im Rahmen von Ausstellungen und Veranstaltungen. Im Licht der Öffentlichkeit steht sie offen am Tag des offenen Denkmals und regelmäßig am Pfingstmontag zum Deutschen Mühlentag.
Zum diesjährigen Tag des offenen Denkmals am Sonntag, den 10. September geben die beiden Preisträgerinnen einen ersten Einblick in das Projekt.
„Die Historie der Alten Drahtmühle bietet ein hervorragendes Beispiel für die Nutzung der Wasserkraft zum Antrieb von Maschinen für die Herstellung von Papier- und Pappeherstellung. Das ist eine gute Grundlage um über die Nachhaltigkeitsziele, hier SDG 7 Bezahlbare und saubere Energie und SDG 13 Maßnahmen zum Klimaschutz zu diskutieren“, so Barbara Kranz-Zwerger.
Nachhaltige Bildung wird hier durch das Baukastensystem anschaulich und niedrigschwellig vermittelt. Die einzelnen Elemente sollen als Blaupause zur Weiterbildung für Eigentümer und Besucher anderer historische Orte in Stormarn sowie über die Kreisgrenze hinaus dienen.
Die Jury
Politischer Teil der Jury (Wahlperiode 2018 bis 2023): Kirstin Krochmann, Kulturpolitische Sprecherin und Vorsitzende SKSA für die CDU Fraktion, Sigrid Kuhlwein Kulturpolitische Sprecherin für der SPD Fraktion, Martina Hellhoff, Kulturpolitische Sprecherin für FDP Fraktion, Edyta Quacquarelli für Die Linke und Wiebke Garling-Witt, Kulturpolitische Sprecherin für Bündnis 90 Die Grünen.
Fachjury: Katja Ludwig, Servicestelle Nachhaltigkeit beim Landeskulturverband Schleswig-Holstein e.V. (Juryvorsitz), Anne Munzel, Klimaschutz Kreis Stormarn, Dr. Maria Grewe-Grimmelsmann, Netzwerk RENN Nord im Bildungszentrum für Natur, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein, Dr. Martin Lätzel, Leiter Schleswig-holsteinische Landesbibliothek und Selina Kahle, Netzwerk Nachhaltigkeit in Kunst und Kultur (2N2K Deutschland e.V.).
Kulturfonds Stormarn
Der Kreis Stormarn zeichnet mit dem „Kulturfonds Stormarn – der innovative Kulturpreis“ seit 2021 innovative Kulturprojekte mit Schwerpunkt im Bereich Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Innovation aus. Wie im Jahr 2022 lag im Jahr 2023 der Themenfokus auf dem Thema Nachhaltigkeit.
Nachhaltig sind auf Langfristigkeit angelegte Prozesse, die Strukturen, Werte oder Ideen schaffen, die möglichst lange möglichst Vielen zugutekommen. Nachhaltige Projekte gehen bewusst und sparsam mit gesellschaftlichen, ökonomischen und ökologischen Ressourcen um.
Kultur und Nachhaltigkeit werden dabei stets zusammengedacht. Der Kulturfonds wird unterstützt vom Klimaschutz-Management des Kreises Stormarn und dem Landeskulturverband Schleswig-Holstein e.V.