08.05.2025

Stormarn wurde zum Großstadtrevier

Kaufhaus Nessler: Dreharbeiten für die Fernsehserie Großstadtrevier„Der Verbrecher war nach der Tat in die Kundentoilette geflüchtet, wo er einen verkleideten Weihnachtsmann zusammenschlug und sich dessen Kostüm für die weitere Flucht anzog.“ Gedreht wurde die dramatische Szene, die die „Ahrensburger Zeitung“ beschreibt, 1992 für die Fernsehserie „Großstadtrevier“, die unter anderem im Kaufhaus Nessler in Ahrensburg spielte.

„Anweisung für die Verbrecherjagd“ titelte die Zeitung, die wie das Fotomaterial im Kreisarchiv Stormarn bewahrt ist, gesendet wurde die Folge unter dem Titel „Oh du fröhliche“.

„Zwei Tage lang konnten die Kunden des Ahrensburger Kaufhauses Nessler dem 30-köpfigen Fernsehteam um den bekannten Regisseur Jürgen Roland bei den Dreharbeiten für eine spannende neue Folge der ARD Vorabendserie "Großstadtrevier" über die Schulter sehen“, schrieb die Zeitung.

Dreharbeiten auf dem Parkplatz vor Raiffeisenbank SüdstormarnDie Dreharbeiten führten nicht nur Jan Fedder nach Stormarn, sondern auch Mareike Carriére und Jörg Pleva, der den Bösewicht spielte. „Durch Klaus Lensch durften einige Mitglieder der niederdeutschen Bühne Ahrensburg bei den Filmaufnahmen im Kaufhaus Nessler für das „Großstadtrevier“ mitwirken“, heißt es in einem Bericht der Bühne, so habe eines ihrer Mitglieder als Schmuckverkäuferin mitspielen können.

Mehrere Folgen in Stormarn gedreht

Die Folge bot reichlich Action. „Durch enge Kaufhaustreppenhäuser haben die beiden Polizeibeamten Dirk Matthies und Elke Wegener - gespielt von Jan Fedder und Mareike Carriere – den Räuber Edwin (Jörg Pleva), der im Weihnachtstrubel ein Reisebüro überfallen hat, gefaßt.“

Seine Rolle hatte Jan Fedder da gerade erst angetreten. "Ich bin der Neue" - mit diesen Worten trat Jan Fedder als Dirk Matthies 1992 seinen Dienst im „Großstadtrevier“ auf dem Hamburger Kiez an.

Filmszene auf dem Parkplatz vor Raiffeisenbank SüdstormarnDie Fernseh-Serie, die schon lange Kult-Status hat, machte ihn bundesweit bekannt“, schreibt der NDR. 1997 kehrte Jan Fedder für die Serie „Neues aus Büttenwarder“ nach Stormarn zurück und war 23 Jahre lang eines der bekanntesten Gesichter im norddeutschen Fernsehen.

Schon 1989 war eine Folge des „Großstadtrevier“ in Stormarn gedreht worden. Die „Ahrensburger Zeitung“ berichtete damals, dass die Großhansdorfer Feuerwehrleute als „Schauspieler“ mitspielen durften.

„Da staunten viele Großhansdorfer, als sich am Sonnabend auf dem Parkplatz vor der Raiffeisenbank Südstormam (Sieker Landstrafle) jede Menge Polizisten und Feuerwehrmänner neben ihren Fahrzeugen tummelten.“

Regisseur Jürgen RolandRegisseur Jürgen Roland war auch dabei und gab mit Megaphon und Jeansmütze Anweisungen. Denen folgten auch Heidi Kabel, Heidi Mahler, Jörg Pleva – hier noch nicht als Weihnachtsmann - und Artur Brauss. Thema der Folge war ein Banküberfall.

Schuss in den Oberschenkel

2006 war die „Glinder Zeitung“ dabei, als der Drehstart zur 21. Staffel des „Großstadtrevier“ in der Avenue St. Sebastien war. „Hier im Innenhof drehte das NDR-Team mehrere Tage lang die Schlüsselszenen der nächsten Staffel für die beliebte Polizei-Vorabendserie, die einst von Krimi-Papst Jürgen Roland erfunden wurde“, hielt der Autor fest.

Jan Fedder musste für die Folge ordentlich leiden: „Da wird Großstadtrevier-Urgestein Dirk Matthies (Jan Fedder) bei einem Einsatz schwerverletzt. Ein Schuss in den Oberschenkel, Knochensplitter schädigen die Nerven - Dirk Matthies muss aus dem Streifendienst ausscheiden.“ Die Dreharbeiten im Innenhof zogen mit der Zeit reichlich Schaulustige an, aber das waren die Schauspieler gewöhnt.

In der Glinder Folge steigt Fedder zum Revierleiter auf und lässt seine Kollegin mit einem neuen Mann zurück, gespielt von Sebastian Hölz, „aber Katja ist genervt von seinen flotten Sprüchen und seinen unkonventionellen Methoden - zumindest zu Beginn ihrer Zusammenarbeit“, verrät der Journalist.

Während Stormarn als Kulisse für das ‚Großstadtrevier‘ diente, wurde an einem anderen Ort eine ganz andere Geschichte erzählt. Was es mit Gut Treuholz auf sich hat, erfahrt ihr im letzten Teil der Serie!